Im Jahr 2017 wurden Yvonne und Karin selbst mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Während der Therapien wurden sie von Ärzten und Pflegern gut betreut, und der Alltag war von einem Strudel aus Arztterminen, Untersuchungen und Behandlungen geprägt. Doch als das normale Leben wieder begann, traten verstärkt Ängste, Fragen, Emotionen und Nebenwirkungen auf.
„In dieser Zeit ist es wichtig, unterstützt und begleitet zu sein, an einem Ort, wo man sich fallen lassen kann und sich verstanden fühlt. Schließlich möchte man den Angehörigen nicht zusätzlich noch zur Last fallen“, erklärt Yvonne. Die Notwendigkeit von Unterstützung nach und neben der Therapie wurde für beide zu einer essenziellen Erkenntnis.
Die Phase nach der Therapie führt zu einer intensiven Selbstreflexion. „Man beginnt über vieles im Leben nachzudenken. Man nimmt sich selbst anders wahr, setzt andere Prioritäten. Das ist die Gelegenheit mehr auf seinen Körper zu hören und gegebenenfalls NEIN sagen zu können, Lasten von anderen nicht mehr zu tragen“, teilt Karin mit.
Diese Veränderungen betreffen nicht nur die persönliche Wahrnehmung, sondern auch die Werte und den Lebensstil. „Man lernt, dass andere Werte zählen, stellt die Ernährung um, achtet auf Sport und sieht das Leben von einer anderen Seite“, erklärt Yvonne. Diese persönlichen Veränderungen führten letztendlich zur Gründung von Lichtblicke VoG, einer Organisation, die sich darauf konzentriert, anderen in ähnlichen Situationen Unterstützung und Verständnis zu bieten. „Wir möchten einen Ort schaffen, an dem Menschen nach der Krebserkrankung Trost und Gemeinschaft finden können, damit sie sich nicht allein fühlen“, sagt Karin abschließend.