Das flämische Ernährungsdreieck
Das „Vlaams Instituut Gezond Leven“ hat mit seinem Ernährungsdreieck ein Modell geschaffen, das uns Richtlinien aufzeigen soll, wie wir uns gesund und gleichzeitig nachhaltig ernähren können. Im Rahmen der Kampagne „Iss bunt, leb gesund“ erklärte Ernährungsberaterin Lena Bettendorff in einem Online-Vortrag die drei Grundsätze des flämischen Ernährungskonzeptes: essen Sie mehr pflanzliche als tierische Lebensmittel; vermeiden Sie so viel wie möglich ultraverarbeitete Lebensmittel; verschwenden Sie keine Nahrung und mäßigen Sie Ihren Konsum.
Trink dich gesund
Am oberen Rand des Ernährungsdreiecks steht der Bereich Wasser. Wie wichtig eine ausreichende Wasserzufuhr für unseren Körper und somit für unsere Gesundheit ist, konnte man in einem Vortrag von Ernährungsberaterin Melina Stoffels erfahren. Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser. Täglich verlieren wir jedoch im Durchschnitt 2600 ml Wasser durch Atmung, Schwitzen und Ausscheidungen. Damit der Körper in einem gesunden Gleichgewicht bleiben kann, ist es also wichtig, dass wir diese Menge auch wieder zu uns nehmen. Zusätzlich zu der Flüssigkeit in unserer Nahrung sollte man also mindestens 1,5 L Wasser trinken, um gesund zu bleiben. Weiterhin konnte man im Vortrag auch einige Tipps erhalten, welche Getränke sich besonders eignen und wie man eine gesunde Abwechslung in der Getränkewahl schaffen kann.
Heimische Superfoods
Der dunkelgrüne Bereich zeigt pflanzliche Lebensmittel. Diese sollten die Basis einer jeden Mahlzeit sein, denn sie bieten die meisten gesundheitlichen Vorteile: sie enthalten viele wichtige Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe, die unser Körper benötigt, um gesund zu bleiben. Achtet man hierbei noch darauf, diese regional und saisonal einzukaufen, hat dies einen positiven Effekt auf unsere Umwelt. Dass es nicht immer die importierten Südfrüchte sein müssen, hat Heilpflanzen-Expertin Michaela Schumacher-Fank eindrucksvoll in ihrem Vortrag „Heimische Superfoods“ aufzeigen können. Superfoods sind Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse, die aufgrund ihres Nähr-, Vitalstoff und Wirkstoffgehaltes einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben. Hier werden zum Beispiel oft Goji-Beeren oder Chia-Samen beworben. Doch auch im heimischen Garten finden wir solche Superfoods: Wildkräuter, Früchte, Beeren, Samen und Nüsse aus dem eigenen Garten sind kleine, unterschätzte Power-Lieferanten für unseren Körper.
Achtsam essen
Je weiter unten Lebensmittel im Dreieck aufgeführt sind, desto mehr sollte man darauf achten, in welchem Maße man diese konsumiert. Wer sich täglich mit schmackhaftem, gesundem Essen verwöhnt, kann sich auch ab und zu ohne schlechtes Gewissen etwas weniger Gesundes gönnen. Doch gesunde Ernährung wird nicht nur dadurch bestimmt, was wir essen, sondern auch wie wir essen. Im hektischen Alltag neigen wir oft dazu, uns keine Zeit mehr für unsere Mahlzeiten zu nehmen. Wir essen unregelmäßig und nebenbei. Im Grunde weiß unser Körper genau, was und wieviel wir essen sollten. Doch viele Menschen haben verlernt, auf ihr Körpergefühl zu hören und dieses zu deuten. MBSR Achtsamkeitstrainerin Alexandra Laschet erklärte in ihrem Online-Vortrag, wie wir wieder eine gesunde Beziehung zum Essen aufbauen können. Zum achtsamen Essen benötigen wir lediglich unsere Aufmerksamkeit. Wann habe ich Hunger? Bin ich schon satt? Welches Essen tut mir gut? Durch eine konkrete Achtsamkeitsübung konnten die Teilnehmer hautnah erfahren, wie man achtsames Essen praktiziert und welche verschiedenen Arten von Hunger wir verspüren können. Auch in der Ausarbeitung des flämischen Ernährungsdreiecks wird dem Bauchgefühl eine große Bedeutung beigemessen. Bewusst essen bedeutet auch: sich an den Tisch setzen, langsam essen und genießen. Schon kleinste Veränderungen haben eine große Wirkung: Schalten Sie den Fernseher aus und legen Sie Ihr Smartphone zur Seite.
Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch bei der Ernährung können wir unser Handeln so anpassen, dass es auch für unsere Kinder und Enkel noch ausreichend gesunde Nahrung geben wird. Beim Einkaufen können wir auf die Herkunft des Lebensmittels achten. Regionale Produkte haben kürzere Transportwege und schonen somit die Umwelt. Auch Verpackungen lassen sich oft vermeiden, wenn man Produkte vergleicht. Eine eingeschweißte Gurke schmeckt nicht besser als eine Gurke, die keinen Müll produziert. Beim Kochen und Essen sollten wir unsere Mengen nochmal reflektieren: wieviel benötigen wir wirklich? Denn der Überkonsum und die Verschwendung von Lebensmitteln stellen eine häufige „Bedrohung“ von Gesundheit und Umwelt dar.
Auf den Teller, fertig, los!
Die Themen aus den Online-Vorträgen wurden gebündelt im Highlight der „Iss bunt, leb gesund“ Kampagne: die PRT-Kochshow, die online live übertragen wurde. In der schicken Küche des Cloth Kreativbüros bereiteten die PRT-Mitarbeiterinnen Stéphanie Wermeester und Lena Bettendorff vegane Spinatmuffins und einen marokkanischen Kichererbsensalat zu. Die Zuschauer konnten zuhause live mitkochen und über den Chat Fragen stellen.
Die Rezepte der Kochshow (und weitere Rezepte) können hier runtergeladen werden.